Das Adelsgeschlecht derer von Bredow entwickelte Liebenberg im 16. Jahrhundert zum Rittergut. Seit 1652 führte das klevesche Adelsgeschlecht derer von und zu Hertefeld das Gut zu Wohlstand. Das Schloss entstand aus einem spätestens ab 1743 errichteten Herrenhaus, das zwischen 1875 und 1906 in historisierendem Stil erweitert wurde. Der ehemalige Barockgarten wurde im 19. Jahrhundert in Anlehnung an Gestaltungsentwürfe von Peter Joseph Lennè zum Landschaftspark überformt. 1908 kam das Seehaus hinzu. Die Basis für die landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung ist seit dem 17. Jahrhundert dem kleveschen Oberjagdmeister Jobst Gerhard von und zu Hertefeld zu verdanken, den Theodor Fontane im Band Fünf Schlösser der Wanderungen durch die Mark Brandenburg als „epochemachend für die Kulturgeschichte der Mark“ beschrieb.
Der bekannteste Liebenberger Schlossherr, Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld, war Diplomat und enger Vertrauter Kaiser Wilhelms II. In den für ihren Wildreichtum bekannten Liebenberger Wäldern gingen sie gemeinsam zur Jagd (Liebenberger Kreis), bis Eulenburg Opfer einer Kampagne des monarchiefeindlichen Journalisten Maximilian Harden wurde, der ihn der Homosexualität bezichtigte (Harden-Eulenburg-Affäre).
In der NS-Zeit kam Hermann Göring als Gast zum Jagen. Libertas Schulze-Boysen, Enkelin Philipps zu Eulenburg, heiratete am 16. Juli 1936 in der Schlosskirche Harro Schulze-Boysen. Das Ehepaar gehörte zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle.
Das attraktive Seehaus war seit dem Ende der 1940er Jahre Sperrgebiet und wurde durch das Wachregiment Feliks Dzierzynski bewacht. Das Anwesen erhielt eine eigene Strom- und Wasserversorgung und eine direkte Telefonleitung nach Ost-Berlin. Es war Urlaubsstätte des Zentralkomitees der SED und beherbergte unter anderem Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl, Walter Ulbricht, einen sowjetischen Botschafter sowie Staatsgäste. Der Liebenberger Forst wurde 1964 zum Staatsjagdgebiet erklärt. In der Ära von Erich Honecker seit 1971 kamen nur noch nachrangige oder ehemalige Mitglieder des Zentralkomitees zum Urlaub in das Seehaus, das von einer Sondereinheit der Deutschen Volkspolizei bewacht wurde.
Im Zuge der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zogen Demonstranten im Dezember 1989 vor das Seehaus und forderten Zutritt („Wir wollen rein“, „Wir sind das Volk“), der einer Delegation gewährt wurde.
1991 übernahm die Treuhandanstalt das Gut und schrieb es 1996 zum Kauf aus. Die Einwohner Liebenbergs durften die von ihnen bewohnten Häuser erwerben. Um die Jahrtausendwende übernahm die Deutsche Kreditbank (DKB) den verbliebenen Gutsbesitz. Das Schloss wurde ein Hotel und das Seehaus ein Tagungszentrum; auf dem Gut entstanden eine Galerie, Museum und Hofladen. Die Felder sind verpachtet. Im Jahr 2005 übernahm die DKB-Stiftung für gesellschaftliches Engagement das Gut. Sie pflegt es nach den Grundsätzen des Denkmalschutzes und fördert hier Kunst, Musik, Geschichtsdokumentation, Wissenschaft sowie Ausbildung“.
(Quelle: Wikipedia)
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